Persönliches
Ich bin diesen Weg gegangen, ich bin jenen Weg gegangen, dann bin ich meinen Weg gegangen.
Chinesische Weisheit
Ausbildung
- Diplom-Physiker - Leibniz Universität Hannover
- Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien - Studienseminar Hildesheim
- Lektor - Ev.-luth. Landeskirche Hannover/Ev. Erwachsenenbildung Niedersachsen
- Zertifizierter Trauerredner - Trauerrednerakademie Daniel Mossa
- Klavier- und Orgelspiel
Frühere Tätigkeiten
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Laserentwicklung und -spektroskopie an Atomen, organischen Molekülen und Halbleitern
- Hochschuldozent - Vorlesungen und Übungen zur Höheren Mathematik für Studierende der Ingenieurwissenschaften
- Gymnasiallehrer für die Fächer Physik und Mathematik
Motivation und der Weg zum Trauerredner
Schon früh stellte ich mir Fragen zu den Themen Natur, Universum, menschliche Existenz und Leben als solches.
Darum beschäftigte ich mich als Heranwachsender neben den Naturwissenschaften auch mit Philosophie, Theologie und Psychologie.
Nach der Schulzeit sammelte ich für mich unentbehrliche Lebenserfahrung. Im Rettungsdienst und Krankentransport wurde ich als Zivildienstleistender mehrfach mit dem Sterben und dem Tod konfrontiert. Letzterer begegnete mir in anderem Gewand auch auf meiner Indien-Reise. Dort geht man mit dem Tod deutlich gelassener um als im Abendland. Die Feuerbestattungen finden an Ghats im öffentlichen Raum statt. Die Asche wird anschließend in den Fluss gestreut. Diese Bestattungsriten wirkten auf mich, als seien sie ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags und des ewigen Lebensflusses, versinnbildlicht durch den realen Ganges.
Das Fragen nach dem WIE und WARUM, das mich schon in frühem Lebensalter nicht losließ, führte mich anschließend zur Physik. Im Studium geht man den Fragen nach dem WIE und WARUM methodisch nach. Das kam meiner Neigung entgegen, die Dinge gründlich und systematisch zu durchleuchten. Man untersucht die Natur, indem man definierte Größen zunächst mit geeigneten Methoden misst. Anschließend werden die experimentell untersuchten Phänomene quantitativ modelliert, mit Hilfe der universellen Sprache der Mathematik. Sie ist ebenso ausdrucksmächtig wie die universelle Sprache der Musik, nur auf andere Art und Weise. Beide Sprachen sind komplementäre Ausdrucksformen in Bezug auf Seele und Verstand.
Die Physik ließ mich in essenzieller und prinzipieller Weise neu auf die Welt blicken. Allerdings beantwortet die Naturwissenschaft mehr, WIE die Natur ist, weniger, WARUM sie so ist. Viele fundamentale und existenzielle Fragen kann sie prinzipiell bzw. noch nicht beantworten. Selbstverständlich auch nicht solche Fragen wie die nach dem Sinn des Lebens oder einem denkbaren, wie auch immer gearteten Sein nach dem Tod.
Nach dem Studium forschte ich mit Herzblut und Leidenschaft in unterschiedlichen Anwendungsgebieten. Später setzte ich auch meine zweite Leidenschaft in die berufliche Praxis um: die Wissensvermittlung. Es erfüllte mich, Wissen, Motivation und Lebenserfahrung an wissens- und lebensdurstige Schüler und Studierende weiterzugeben.
Zur Zeit der Jahrtausendwende engagierte ich mich ehrenamtlich in der Evangelischen Studentengemeinde in Hannover. Zweimal verfasste ich Predigten für die Hochschulgottesdienste und trug diese vor. Die positive Resonanz motivierte mich sehr. Aus beruflichen Gründen ließ ich die Sache allerdings brachliegen.
Nun fließen die Wasser meiner Kenntnisse, Einsichten und Erfahrungen in einem See zusammen, aus dem ich für meine Tätigkeit als Trauerredner in idealer Weise schöpfen kann.
Was brachte mich aber dazu, als Trauerredner tätig zu werden?
Der Auslöser war meine persönliche Geschichte des Abschiednehmens von meinen Eltern. Wenn ich sie während der letzten Jahren ihres Lebens besuchte, waren meine Abschiede immer von intensiven Gedanken begleitet. Sie brannten sich in mein Gedächtnis ein, denn ich wusste nie, ob ich sie noch einmal wiedersähe.
Zunächst starb mein Vater. Leider enttäuschte mich die kirchliche Trauerfeier. Die Trauerrede, die ich hörte, entsprach nicht dem, was ich erwartete.
Deshalb wollte ich für meine Mutter einen würdigen letzten Abschied sicherstellen. Dazu wollte ich meine Gedanken, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hatten, im Rahmen einer persönlichen Ansprache einbringen.
Als meine Mutter 1½ Jahre nach dem Tod meines Vaters starb, wurde meinem Ansinnen leider nicht entsprochen. Die pfarramtliche Vertretung lehnte meinen Beitrag in Form einer Rede ab.
Daraufhin entschied ich, die gesamte Trauerzeremonie selbst durchzuführen. Den Ablauf der Trauerfeier gestaltete ich unter Mitwirkung meiner Schwester, einer Organistin. Innerhalb weniger Stunden ließ ich die Worte und Formulierungen aus meinem Gedächtnis in einer Rede zusammenfließen.
Der letzte Abschied von meiner Mutter verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit und erfüllte mich. Viele Trauergäste waren sehr berührt und äußerten dies. Völlig unerwartet ermunterte mich auch der Bestatter, als Trauerredner tätig zu werden.
Schließlich veranlassten mich unvorhergesehene Ereignisse, die danach eintraten und mein Leben veränderten, die zuvor beschrittenen Wege zu verlassen und meinen Weg als Trauerredner konsequent zu gehen.
Immanuel Kant beschrieb diese Form der Wegfindung am prägnantesten und treffendsten:
„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“
Das Müssen ist selbstverständlich nicht im Sinne von äußerem Zwang zu verstehen, sondern im Sinne von innerer Berufung.