Die Trauerrede
Klug ist jener, der Schweres einfach sagt.
Albert EinsteinWorte schwinden, wenn die Schwere des Abschieds und Verlustes lastet. Erinnerungen, Empfindungen und Gedanken steigen dennoch auf und wollen zum Ausdruck gebracht werden.
Deshalb schöpfe ich Worte, die Sie berühren. Die Ihre Erinnerungen tragen und die verstorbene Person würdigen.
Dabei haben Worte keinen Selbstzweck. Sie dürfen nicht als inhaltsleere Hülsen enden. Sie sollen vielmehr eine Lebensgeschichte und Botschaft tragen. Aus Ihren Erzählungen und Schilderungen lasse ich deshalb Worte einfach wie aus einer Quelle entspringen. Die Einfachheit ihrer Entstehung macht sie gerade bedeutungsvoll.
Hierbei handelt es sich nicht um leichte Sprache, die Ausdruckskraft und Schönheit entbehrt.
Worte, die sich aus meinen Gedanken auf einfache Art und Weise ergeben, vermögen Ihre Begegnungen und Erlebnisse mit dem Verstorbenen gleichsam einfach und unmittelbar wachzurufen. Eine durchaus komplexe Botschaft, die schnörkellos übermittelt wird, kann so innerlich bewegen.
Daher fühle ich mich dem Ratschlag Einsteins verpflichtet, eine einfache und authentische Sprache zu verwenden. Nur sie genügt der Bedeutungsschwere und Einmaligkeit des letzten Abschieds.
Die Trauerrede steht im Zentrum der Trauerfeier. Sie ist ein Unikat, das die Einzigartigkeit der verstorbenen Person repräsentiert. Der individuelle Zuschnitt der Rede basiert im Wesentlichen auf zwei strukturellen Elementen, die ich zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfüge:
- Angaben zur verstorbenen Person, zu ihrer Lebensgeschichte, ihren Wesenseigenschaften und den von ihr gelebten Überzeugungen und Werten; Schilderungen zu gemeinsamen Erlebnissen und herausragenden Ereignissen
- Gedichte, Zitate und bedeutungsvolle Texte, die mit den Informationen aus 1. harmonisch zusammengehen
Somit entsteht keine biographische Abhandlung, die entbehrlich ist, sondern eine Porträtzeichnung, die lebendig wirkt. Sie ist Charakterisierung, Würdigung und tröstender Zuspruch zugleich.